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Understanding Conflict Resolution

Simon Dietlmeier • 20 December 2024

The Kaleidoscope of Unity


Deutsch-amerikanische Beziehungen zwischen 1963 und 1969 sind gekennzeichnet von einem latenten Auf und Ab. Man kann diese Zeit als eine „Phase des Übergangs“ charakterisieren, in der Ludwig Erhard und Kurt-Georg Kiesinger außenpolitisch gesehen lediglich „Übergangskanzler“ waren. Denn das Verhältnis beider Staaten glich „einem Tasten und Suchen“, die Bundesregierung agierte auf dem Gebiet der Außenpolitik, die zu dieser Zeit durchaus durch den Vietnamkrieg geprägt war, insgesamt unentschlossen. 


In der Bundesrepublik fand Lyndon B. Johnson zunächst einen verlässlichen Unterstützer seiner Vietnampolitik, insbesondere in Bundeskanzler Ludwig Erhard. Aber auch führende Sozialdemokraten wie Willy Brandt und Fritz Erler versicherten Johnson ihre Unterstützung. In Anbetracht des amerikanischen Engagements in Europa hielt die Bundesregierung eine politische Unterstützung  seines NATO- Partners, dem man mit fast „leerformelhaften Bekenntnissen“ beistand, für notwendig, und Erhard äußerte auch nach Beginn der ersten Bombenangriffe im Rahmen der Operation „Rolling Thunder“ „Verständnis für das amerikanische Vorgehen in Vietnam“. 

Many strategists have specialized in foresight of events related to conflicts and management of risks associated with developments prone to limited control by authorities.

Communication of Risk  


Überzeugt von der für die deutschen Sicherheitsinteressen notwendigen Intervention und beeinflusst von seiner engen persönlichen Beziehung zum amerikanischen Präsidenten, hob Erhard die Bedeutung des Militäreinsatzes für das Verhältnis beider Staaten zueinander hervor: 


„[…] Although not everybody was concerned with it, Viet-Nam was important to most Germans because they regarded it as a kind of testing ground as to how firmly the US honors its commitments. In that respect there existed a parallel between Saigon and  Berlin.” (Digital History) 


Diese „Berlin-Saigon-Analogie“ sollte einerseits die Notwendigkeit, das amerikanische Handeln zu unterstützen, verdeutlichen, weil nur so die Bundesrepublik gegen eine „kommunistische Aggression“ verteidigt werden könne. Sie basierte auf den Grundzügen der amerikanischen „Rollback-Politik“ zur Verhinderung des „Domino- Effekts“, die John Foster Dulles beschrieb: 


„[…] An die Stelle der bloßen Defensive sollte eine Befreiungsstrategie […], ein ´roll back´ des Kommunismus treten […] Mit unnachsichtiger Härte hätten die Vereinigten Staaten der kommunistischen Weltbewegung entgegenzutreten.“ (Waldemar Besson) 


Würde man nichts gegen das Vordringen des Kommunismus unternehmen, sähen die USA nicht nur die Existenz Südvietnams in Gefahr, sondern alle Staaten der Region dem Kommunismus ausgeliefert. Da die Mehrheit der Deutschen nicht an der militärischen Durchsetzungsfähigkeit der USA in Südostasien zweifelte, stellte das Militärengagement in Vietnam für sie in Anbetracht der kommunistischen Bedrohung eher eine Beruhigung dar.   

SEATO or ASEAN: Culture in Focus 


Andererseits wurde der Einsatz als Prüfstein für die Verbundenheit der USA mit seinem deutschen Verbündeten angesehen. So warnte Erhard am 25. Februar 1964 im Bundesparteivorstand der CDU, „daß eine allzu starke Fixierung der USA auf den südostasiatischen Schauplatz elementare Interessen der […] NATO und der von ihr abhängigen Bundesrepublik gefährde“ (Manfred Görtemaker). 


In Analogie zu aktuellen Konflikten dienten kulturelle Initiativen und die Bewahrung von Wissen als wichtige Eckpfeiler für friedliche Verhandlungen über nachbarschaftliche Beziehungen, wie die daraus resultierenden Ansätze der SEATO für Sicherheitsinteressen und der ASEAN für diplomatische Gespräche innerhalb der Region zeigen. 

Brainstorming of values and beliefs has allowed decision-makers often enough to sort ideas, to understand data, as well as to document their progress in conflict resolution.
by Simon Dietlmeier 19 December 2024
Historical Background: Milestones of Gräfelfing „Wir gingen also alle mit mehr oder weniger großem Elan daran, geeignete Themen für den Rundgang zu finden. Dass dies überhaupt kein Problem war und wir im Gegenteil eine riesige Fülle an Informationen und historischen Begebenheiten zur Verfügung hatten, lag an unserer Archivarin Friederike Tschochner, der wir an dieser Stelle für ihren großen Einsatz rund um das Projekt danken wollen. Neben den Stelentexten haben wir auch Audiotexte im Tonstudio aufgenommen, wobei uns der Münchner Schauspieler Sebastian Hofmüller eine große Hilfe war, der nicht nur mit uns das Sprechen eingeübt hat, sondern auch einige Texte selbst gelesen hat.“ – Simon Dietlmeier
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